News aus der Wirtschaft für Manager und Personalverantwortliche KW41
Digital vs analog
Digitalisierungsprozesse bedürfen einer begleitenden Kulturarbeit
Das Beratungsunternehmen Comteam legte dem Handelsblatt eine bislang unveröffentlichte Studie vor bei der 700 Führungskräfte aus unterschiedlichen Fachbereichen zu den Themen digitaler Wandel, Unternehmenskultur und E‑Learning befragt wurden. Nur etwa ein Drittel der Befragten glaubt, dass das eigene Unternehmen gut vorbereitet ist, wenn es um neue technische Anforderungen der Digitalisierung geht. 55 Prozent der befragten Führungskräfte sind überzeugt, dass „Digitalisierung einer begleitenden Kulturarbeit bedarf“. Jedoch sehen in etwa zwei Drittel der Führungskräfte „die kulturelle Vorbereitung auf den digitalen Wandel in ihrem Unternehmen als nicht oder nur mäßig ausreichend“. Der Studienleiter Lorenz S. Forchhammer stellt daraufhin fest, dass sich deutsche Unternehmen auf „sämtlichen Ebenen, sei es strukturell, kulturell oder technisch, umstellen müssen“. Auch Weiterbildungen finden bislang eher noch analog als digital statt. In Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern nutzen etwa 40 Prozent der Führungskräfte Learning-Management-Systeme (LMS) häufig oder sehr häufig. LMS sind wichtig in der modernen Arbeitswelt mit Homeoffice-Regelungen und global verteilten Teams, um E‑Learning in der Gruppe zu ermöglichen. Jedoch ist das in den aktuellen Anwendungen häufig noch nicht möglich.
Deutschland büßt Wettbewerbsfähigkeit ein
Das Weltwirtschaftsforum WEF veröffentlicht jedes Jahr eine Rangliste, wie es um die Wettbewerbsfähigkeit vieler Länder bestellt ist. Laut der FAZ verschlechterte Deutschland sich dieses Jahr um vier Plätz und landete somit auf Platz 7. Singapur löste dieses Jahr die Vereinigten Staaten von der Spitzenposition ab. Somit rutschte die USA auf Platz 2 ab vor Hongkong, die Platz 3 belegen. Die Schlusslichter der 141 Länder sind Kongo, der Jemen und Tschad.
Gegenüber dem Vorjahr hat sich Deutschland in 18 von 103 Indikatoren verbessert und in 53 Indikatoren stellte sich eine Verschlechterung ein. Besonders gut schnitt Deutschland in puncto Innovationsfähigkeit, „Zukunftsorientierung der Regierung“ und makroökonomische Stabilität ab. „Die größte Schwäche erkannten die Ökonomen in der Einführung von Informations- und Kommunikationstechnologien“. Hier hat es das technikaffine Südkorea an die Spitze geschafft.
Neue Thyssenkrupp-Chefin setzt mit Bekleidung ihres Amtes ein dickes Ausrufezeichen
Die neue Thyssenkrupp-Chefin Martina Merz schreibt in einem Brief, dass es in einigen Bereichen nicht ohne signifikanten Stellenabbau gehen wird. Laut dem Manager Magazin geht es bei dem geplanten Konzernumbau darum, die Geschäfte zu stärken. „Es geht nicht um einen Ausverkauf“, schreibt Merz. Bereits der frühere Vorstandschef Guido Kerkhoff hatte den Abbau von 6000 Stellen angekündigt. Allerdings nennt Merz aktuell keine Zahlen.
„Der Umbauplan für Thyssenkrupp sieht vor, zwei der bislang fünf Konzernsparten weitgehend aufzulösen“. Dazu sollen mit Wettbewerbern Partnerschaften gegründet werden, um „im nächsten Schritt dann die Sparten komplett zu verkaufen“. Von diesem Vorhaben könnte jede dritte Stelle betroffen sein.
Außerdem sieht der Plan, der von Kerkhoff ausgearbeitet und von Merz ein wenig verändert vorgestellt wurde, vor, die Kosten in der Konzernzentrale auf 200 Millionen Euro zu halbieren.
Zulieferer Schaeffler in der Krise
Laut dem Manager Magazin hatte Schaeffler im März angekündigt 900 Stellen in Europa in der Autozuliefersparte abzubauen, davon befinden sich 700 in Deutschland. Nun sollen in Deutschland bis zu 1300 weitere Arbeitsplätze gestrichen werden. Erstmals ist nun auch die Industriesparte des Wälzlager-Spezialisten betroffen, die als stabiler geht. Schaeffler „leidet unter dem Abschwung in der Automobilindustrie und unter dem Trend zur Elektromobilität“.
Nach dem Prinzip der doppelten Freiwilligkeit sollen die Stellen abgebaut werden. Das bedeutet, dass der Mitarbeiter ebenso damit einverstanden sein muss wie das Unternehmen. „Je nach Alter kämen Abfindungen, Vorruhestand oder Altersteilzeit in Frage“. Wie sich der Abbau finanziell auswirken wird, ließ Schaeffler noch offen.
Neben dem IQ kommt es auch auf den EQ an
Seit Daniel Goleman Mitte der Neunziger sein Buch „Emotionale Intelligenz“ veröffentlichte, schien laut Zeitzuleben neben dem „IQ“ auch noch der „EQ“ (Emotionaler Quotient) eine wichtige Rolle zu spielen. Man fand heraus, dass der EQ eines Menschen viel ausschlaggebender für seinen persönlichen und beruflichen Erfolg ist als der IQ. Emotionale Intelligenz beschreibt das Selbstmanagement und die Selbsterfahrung eines Menschen, aber auch die Kompetenzen und Fähigkeiten im Umgang mit anderen Menschen. Die wichtigsten Kompetenzen der emotionalen Intelligenz sind Selbstbewusstheit, Selbststeuerung, Motivation, Empathie, soziale Kompetenz und Kommunikationsfähigkeit. Des Weiteren können emotional intelligente Menschen aktiv zuhören und akzeptieren ihre Mitmenschen so wie sie sind. Außerdem sorgen sie gut für sich selbst und sind meist ausgeglichen und zufrieden. Forscher haben herausgefunden, dass es genetische Anlagen für eine starke Ausprägung emotionaler Intelligenz gibt, aber dennoch lässt sie sich durchaus erlernen und systematisch fördern.
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Ihr Glasford International Deutschland Research & Analytics Team