Bodo baggert digital

Bodo baggert digital

Alternative Antriebe, Digitalisierung, Nachhaltigkeit

– die Bauma 2019 schließt mit Rekordergebnis

Bild: Kim Mor­gan-Mai­er, April 2019 (Sicht auf den Stand der Wacker Neu­son Group)

Mün­chen (fa). Noch nie so vie­le Besu­cher wie in die­sem Jahr: Die Welt­leit­mes­se für Bau­ma­schi­nen, Bau­stoff­ma­schi­nen, Berg­bau­ma­schi­nen, Bau­fahr­zeu­ge und Bau­ge­rä­te bau­ma hat in die­sem Jahr über 620.000 Besu­cher nach Mün­chen gezo­gen, 40.000 mehr als zuletzt 2016. Kein Wun­der, denn in Zei­ten, in denen Die­sel­fahr­ver­bo­te in den Innen­städ­ten die Schlag­zei­len domi­nie­ren, muss sich auch die Bag­ger- und Dozer-Indus­trie Neu­es ein­fal­len las­sen. „Die Anfor­de­run­gen an sau­be­re­re, lei­se­re und effi­zi­en­te­re Bau­ma­schi­nen stei­gen“, heißt es bei Zep­pe­lin CAT, Her­stel­ler von schwe­rem Bau­stel­len-Gerät. Als Kon­se­quenz prä­sen­tier­ten die Gar­chin­ger elek­trisch betrie­be­ne Vari­an­ten ihrer kom­pak­ten Rad­la­der und Umschlag­bag­ger, die abgas­frei mit gerin­ger Geräusch­ent­wick­lung ihre Vor­tei­le aus­spie­len können.

Auch die Wacker Neu­son Group, ein füh­ren­der Her­stel­ler von Bau­ge­rä­ten und Kom­pakt­ma­schi­nen, hat reagiert und setzt bei sei­nem Mes­se­auf­tritt auf Elek­tro. Der ins­ge­samt 6.000 Qua­drat­me­ter gro­ße Stand der Wacker Neu­son Group war als elek­tri­sie­ren­de Erleb­nis­welt kon­zi­piert: „Mit unse­rer brei­ten Pro­dukt­pa­let­te an elek­trisch betrie­be­nen und emis­si­ons­frei­en Pro­duk­ten und unse­rem digi­ta­len Dienst­leis­tungs­an­ge­bot sind wir einer der Vor­rei­ter bei die­sen Zukunfts­the­men. Mit “Zero Emis­si­on” Pro­duk­ten kön­nen Kun­den bereits heu­te den gesam­ten Pro­zess einer klas­si­schen, inner­städ­ti­schen Bau­stel­le zur Instand­hal­tung der Infra­struk­tur kom­plett emis­si­ons­frei und geräusch­re­du­ziert rea­li­sie­ren.”, erklärt Mar­tin Leh­ner, Vor­stands­vor­sit­zen­der der Wacker Neu­son Group. „Zero Emis­si­on“ hat sich auch die Kon­zern-Mar­ke Kra­mer auf die Fah­nen geschrie­ben. Mit­tels Vir­tu­al und Aug­men­ted Rea­li­ty-Anwen­dun­gen konn­ten Kun­den und Inter­es­sen­ten Ein­drü­cke in die Pro­dukt­ent­wick­lun­gen erhal­ten und Maschi­nen­ent­wür­fe bereits in einem sehr frü­hen Ent­wick­lungs­sta­di­um sehen sowie wert­vol­les Feed­back, bei­spiels­wei­se zur Simu­la­ti­on ergo­no­mi­scher Gege­ben­hei­ten, ein­brin­gen. Betreut wur­de der Stand von 700 Mit­ar­bei­tern im uner­müd­li­chen Einsatz.

Im Zuge der Digi­ta­li­sie­rung ent­wi­ckelt sich die Bau­stel­le immer mehr zu einem ver­netz­ten, logis­ti­schen Öko­sys­tem, in dem Mensch und Maschi­ne sowie ver­schie­dens­te Maschi­nen unter­ein­an­der Infor­ma­tio­nen aus­tau­schen. Gleich­zei­tig voll­zieht sich ein Wan­del von der rei­nen Bedie­nung der Maschi­ne hin zur Kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen Fah­rer und Maschi­ne. Fah­rer­as­sis­tenz­sys­te­me sowie Funk­tio­na­li­tä­ten aus der ver­netz­ten Welt der Bau­stel­le 4.0 gewin­nen dar­über hin­aus zuneh­mend an Bedeu­tung. Lieb­herr sieht die­se Fak­to­ren als die wesent­li­chen Trei­ber im Ent­wick­lungs­pro­zess von INTUSI und star­tet mit dem Bedien­kon­zept in ein neu­es Zeit­al­ter der Maschi­nen­kom­mu­ni­ka­ti­on. Für die Bau- und Mate­ri­al­um­schlag­ma­schi­nen von Lieb­herr ist das INTui­ti­ve USer Inter­face, kurz INTUSI, der Schlüs­sel zum Inter­net of Things (IoT) und kom­bi­niert eine intel­li­gen­te Bedien­lo­gik mit einer aus­ge­klü­gel­ten Maschi­nen­in­tel­li­genz. Zukünf­tig soll das Bedien­kon­zept maschi­nen­über­grei­fend in allen Lieb­herr-Erd­be­we­gungs- und Mate­ri­al­um­schlag­ma­schi­nen zum Ein­satz kom­men. Der ver­dien­te bau­ma-Inno­va­ti­ons­preis in der Kate­go­rie Design war da fast schon obligatorisch.

Ergo­no­mie – ein wei­te­res Schlag­wort in die­sem Jahr. Ist doch die Bau­bran­che gezwun­gen, ihre Arbeits­plät­ze ste­tig attrak­ti­ver zu gestal­ten. Fah­rer­ka­bi­nen sind heu­te längst kei­ne lau­ten, mie­fi­gen Blech­ge­häu­se mehr. Sie sind viel­mehr hoch moder­ne Schalt­zen­tra­len, sty­li­sche Cock­pits und aus­ge­klü­gel­te High­tech-Steue­run­gen. Wo einst sper­ri­ge Hebel mit aller­hand Mus­kel­kraft gezo­gen und Lenk­rä­der unter gan­zem Kör­per­ein­satz gedreht wer­den muss­ten, fin­den sich heu­te ledig­lich Touch­pads und Mul­ti­funk­ti­ons-Joy­sticks wie­der, die auf die lei­ses­te Berüh­rung sen­si­bel reagieren.
Wo geho­belt wird, fal­len bekannt­lich Spä­ne. Der Mate­ri­al­ver­schleiß ist also täg­li­ches Leid. Aber auch hier ist die Bran­che wei­ter: Cater­pil­lar hat in Mün­chen eine App prä­sen­tiert, die dazu dient, Benut­zern den Fern­zu­griff auf die Betriebs­stun­den, den Stand­ort, den Emp­fang von Dia­gno­se­codes und die Ver­wal­tung der War­tung direkt von ihrem Smart­phone aus zu ermög­li­chen, ohne dass sie ihren Com­pu­ter ein­schal­ten müs­sen. Damit aus­ge­stat­te­te Maschi­nen mel­den sich bei War­tungs­be­darf, Betriebs­stö­rung oder uner­war­te­tem Stand­ort­wech­sel in Echt­zeit auf dem End­ge­rät des Kun­den und geben eben­falls einen Über­blick über Betriebs­stun­den, Stand­zei­ten und nöti­ge Serviceintervalle.

Und für die, denen die gezeig­ten Inno­va­tio­nen auf 614.000 m² Aus­stel­lungs­flä­che noch immer nicht genug waren, für die hat­te der Wacker Neu­son Kon­zern ein ganz spe­zi­el­les Schman­kerl im Gepäck: Ein Rie­sen­rad, wel­ches alle Aben­teu­er­lus­ti­gen in 35 Meter Höhe brach­te und einen beson­de­ren Aus­blick auf die bau­ma bot. Ein Publi­kums­ma­gnet und für mich ein beson­de­res High­light – hier ließ sich nicht nur der tol­le Aus­blick genie­ßen, son­dern zudem ein paar Minu­ten Ruhe von dem Tru­bel. Auch für Kun­den­ter­mi­ne eine tol­le Idee!

Nach der Mate­ri­al­schlacht rund um Bau­gru­be, Recy­cling und Roh­stoff­ge­win­nung ist vor der Mate­ri­al­schlacht. Und bis sich in drei Jah­ren alle wie­der in Mün­chen zum Stau­nen und Fach­sim­peln tref­fen, kann die Bau­ma­schi­nen­in­dus­trie in prall gefüll­te Auf­trags­bü­cher schau­en – und wei­ter an der Tech­no­lo­gie­schrau­be dre­hen. Und Bodo bag­gert wei­ter bis spät an sei­nem Bag­ger­loch – digi­tal und voll ver­netzt, ver­steht sich.

Autor: Kim Morgan
Datum: 16. April 2019